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Rad am Ring 2022

Aktualisiert: 15. Dez. 2022

Rad am Ring ist eher ein Anlass für Gümmeler. Er zog in diesem Jahr, nach zweijähriger Coronapause, knapp 8’600 Radsportbegeisterte an, die in diversen Disziplinen wie Zeitfahren, Jedermann-Rennen (25km, 75km und 150km) und den 24-Stunden-Rennen angetreten sind. Während die Rennvelofahrer über die berühmte Nordschleife (Grüne Hölle) fuhren, stand der Mountainbike-Kategorie eine an die Stollenpneu angepasste Strecke zur Verfügung, die von knapp 300 Teilnehmern:innen in Angriff genommen wurde. Die 18-köpfige Cycling-Unit-Delegation reiste mit dem Car am Freitagmorgen Richtung Deutschland.


Nach der Ankunft am Ring bezogen wir mit staunenden Gesichtern in der Boxengasse die Box Nummer 5. Und nachdem am Samstagmorgen Lars sein Organisationstalent mit einer ungeplanten Beschaffungsaktion beim Obi in Mayen, zur Ausstattung unserer Box unter Beweis stellte, konnte sich die Einrichtung der Box pünktlich auf die 24h-Rennen ebenfalls sehen lassen. Wir richteten unser temporäres Zuhause wohnlich ein. Interessant war der Mix an verschiedenen Cycling Unit Sportlern mit diversen Ambitionen. In der Box waren sowohl Solo- als auch Teamfahrer, Gümmeler genauso wie Biker, Ambitionierte, solche die das einfach mal erleben wollten und mit Reni eine Begleiterin, die sich mit grossem Engagement um die Fahrer:innen gekümmert hat. Die gegenseitige Unterstützung und der Teamgedanke wurden gross geschrieben - Reni und Nicole gilt ein grosser Dank.



Zeitfahren am Freitag und Tourenfahren am Samstag

Zwei von uns sind auf der rund 22 Kilometer langen Strecke rund um die Nordschleife mit den Zeitfahrrädern angetreten und haben top abgeliefert. Gabriel Zihlmann gewann die Kategorie Masters I vor Patrick Fuhrer sowie Felix Pflanzl auf dem 5. Rang; Gabriel wurde sogar Dritter Overall. Aber auch alle, die mit den normalen Rennrädern angetreten sind, haben starke Leistungen gezeigt. Nick Adamus 4. bei den Masters III, Lars Längauer auf dem 5. und Stefan Roth auf dem 7. Rang. Oli Zeller als 4. bei den Masters II.


Am Samstagmorgen ging als erste dann Nicole Bürki mit dem Stromer ST5 beim Tourenfahren auf die Strecke und umrundete die Nordschleife plus GP-Strecke in kürzester Zeit dreimal. Das breite Grinsen wich auch bis zur Rückkehr nach Bern am Sonntagabend nicht mehr aus ihrem Gesicht.



Jedermann Rennen

Am Samstag kurz nach Mittag startete dann Gabriel Zihlmann zum 150km Jedermann Rennen und musste erfahren, dass die in Deutschland unter „Jedermann Rennen“ offenbar etwas anderes verstehen als wir. Da wurde von Anfang an auf höchsten Niveau und mit Teamtaktik „auf Teufel komm raus“ gefahren. Irgendwann kurz nach der Hälfte des Rennens war dann leider bei Gabriel der Ofen aus und er hat das Rennen auf dem 16. Rang bei den Masters I beendet.


24h Mountainbike Rennen

Unter der 18-köpfige Cycling-Unit-Delegation war auch zwei MTB-Teams mit am Start. Ein 4er-Mountainbike-Team bestehend aus Daniel Studer, Thomas Bisang und dem Aushilfs-Biker Patrick Fuhrer sowie ein 2er-Team aus Melanie Bürki und Markus Wasem.


Die Streckenbesichtigung am Samstagmorgen entlockte ihnen ein Lächeln, denn der Trail-Anteil mit knapp zwei Mal 500m im Vergleich zum Rest des 9km-Loop (170hm) mit Teer, Grien und Feldwegen, versprach keine grossen fahrtechnischen Herausforderungen. Die Überraschung war dann umso grösser, als beim Rennen viele Fahrer:innen die Trails dennoch nur im Schritttempo oder sogar zu Fuss bewältigten. Unsere Teams nutzten das natürlich zu ihrem Vorteil.


Die Startphase ins 24h-Rennen ging richtig ab, kurzzeitige Werte über 1’000 Watt in den ersten Runden waren bei weitem keine Seltenheit. Die Start-Hektik führe zu zwei Unaufmerksamkeiten der ersten Fahrer; beide verpassten eine bike-spezifische Abzweigung und die erste Runde zählte aufgrund eines fehlenden Zeitmessungspunktes leider nicht. Beide Teams mussten darauf das Feld folglich von hinten aufrollen.


Nach den ersten harten Runden nahmen alle etwas Tempo raus, spulten jedoch auch durch die Nacht die Runden wie präzise Schweizer Uhrwerke ohne Pausen bei guten Rundenzeiten ab. Die kurvige und wellige Bikestrecke um die Burg Nürburg hielt die Fahrer wach und der letzte Teil auf der Nordschleife, mit den vielen unterschiedlichen Teilnehmern und dem Zeltdorf am Rande der Strecke, war sehr motivierend. Mit etwas Glück fand sich manchmal auch ein schneller Zug zum Anschliessen; es kam aber auch vor, dass unsere Biker:innen nicht selten auf der Zielgeraden den Gümmelern Windschatten spendeten.


Die Ruhepausen in den 24h Stunden Rennzeit beider Teams waren kurz, u.a. auch da das 4er-Team krankheitsbedingt kurzfristig zu Dritt antrat. Bei Dämmerung am frühen Morgen waren beide Teams jedoch bereits auf Podestkurs und verteidigten ihren Vorsprung bis am Mittag souverän. :-D


Schliesslich resultierte je ein Dritter Platz im Overall der 2er- und 4er-Teams und im 2er-Team zudem der Gewinn der Masters-Altersklasse (Masters I, Ü30 Herren).

Bei der Zieleinfahrt nach 24h Grüner Hölle fühlte sich jedoch offensichtlich jede/r der tausend FahrerInnen und darunter alle Cycling Units als Gewinner – die Eindrücke der vielen positiven Emotionen, der Umarmungen, der vielen vielen Zuschauer und Beifallspenderinnen und nicht zuletzt der wohlverdienten (alkoholfreien) Biere werden allen in guter Erinnerung bleiben.



24h Rennen Strassenrennen

Inzwischen waren auch unsere 2 Rennrad-Teams und die drei Solofahrer zum 24h Rennen gestartet. Die drei Solofahrer waren Daniel Winkelmann, Marco Rieder und Felix Pfanzl, der das Rennen auf dem tollen 7. Rang Overall beendete. Das 4er-Rennradteam bei den Masters III (über 50 Jahre) bestand aus Stephan Roth, Nick Adamus, Oliver Zeller und Lars Längauer – ihnen gelang der Sieg bei den Masters III und der 25. Rang Overall bei über 350 teilnehmenden Mannschaften. Das 8er-Team bestand nach einigen Absagen noch aus Patrik Bürki, Françoise Längauer, Tim Gyger und – nach kurzer Erholungsphase – auch noch Gabriel Zihlmann. Da Françoise wegen eines üblen Wespenstichs in die Oberlippe dann die ganze Nacht ausgefallen ist, mussten sich die drei Jungs erneut in Unterzahl durchs Dunkel kämpfen. Aber auch so haben sie es auf den 19. Rang von über 90 Teams Overall und den 6. Rang in der AK geschafft.













Rad am Ring 2022 war für alle ein tolles Erlebnis und die Lust auch 2023 wieder dabei zu sein ist deutlich zu spüren. Dann hoffentlich mit mindestens 30 Teilnehmenden, noch etwas mehr Erfahrung und besserer Vorbereitung. Was sicher gesagt werden kann ist, dass unser Team auch in Bestbesetzung hier die Konkurrenz antreffen würde, die sich Marcel für die Tortour erhofft hätte.


Der Beitrag wurde durch Markus Wasem und Lars Längauer erstellt, herzlichen Dank.

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